Produkt: vegan – Verpackung: nachhaltig
Die Rügenwalder Mühle geht nicht nur bei Produkten neue Wege, sondern auch bei Verpackungen
Auch wenn Kunststoffverpackungen vermehrt unter Druck geraten, ist Kunststoff als Verpackungswerkstoff oft nicht zu ersetzen. Die Lösung heißt, ihn verantwortungsvoll einzusetzen und kreislauffähig zu machen. Die Rügenwalder Mühle entwickelt nicht nur viele innovative Produkte mit Fleisch oder ohne, sondern setzt auch Maßstäbe beim Umgang mit Verpackungen.
Die Rügenwalder Mühle bietet dem Verbraucher seit 2014 die Wahl zwischen den beliebten Produkten aus Fleisch und den vegetarischen oder veganen Alternativen. Und das kommt gut an – lecker, aber fleischlos, das ist nicht nur gut für den Cholesterinspiegel, sondern auch fürs Klima. Schließlich kann eine ausgewogene Ernährung nicht nur gut für den eigenen Körper, sondern auch ein wichtiger Hebel für den Klimaschutz sein.
Die Produkte sind, wie man es gewohnt ist, fast alle in Kunststoff verpackt – und dieser Werkstoff leidet unter einem zunehmend schlechten Ruf. Kunststoff wird aus Erdöl hergestellt, als Einwegverpackungen nur einmal genutzt und dann zu Abfall. Anders als etwa Glas und Papier wird Kunststoff bisher kaum im Kreislauf geführt – während aus der Glaskonserve wieder eine Glaskonserve wird, wird aus dem Kunststoffbecher eher ein Pflanztopf. Der größte Teil der gebrauchten Kunststoffverpackungen aber wird nicht recycelt, sondern allenfalls als Ersatzbrennstoff zur Zementherstellung genutzt.
Viele Gedanken über Verpackungen gemacht
„Das wollten wir so nicht akzeptieren und haben uns daher auch über unsere Verpackungen viele Gedanken gemacht“, so Claudia Hauschild – Leiterin Unternehmenskommunikation – von der Rügenwalder Mühle. Eine wirkliche Alternative gibt es zum Kunststoff nicht. Er ist flexibel und vielfältig einsetzbar, schützt das Produkt und ist dabei leicht. Das spart Kosten und CO2 beim Transport. „Unser Ziel ist es daher, Verpackungsmaterial einzusparen, wo es möglich ist, und die Verpackungen vollständig recycelbar zu machen oder sogar aus Rezyklaten herzustellen.“
So hat die Rügenwalder Mühle für ihre neuesten Produkte – den Veganen Mühlen Griller, das Vegane Mühlen Hack und den Veganen Mühlen Burger – eine ganz neue Verpackung entwickelt und eingeführt. „Das war nicht ganz einfach, weil die Abläufe mit dem neuen Material etwas anders sind und wir dafür zudem eine ganz neue Maschine einsetzen.“ Statt PET-Schalen zu verwenden, wie das bei solchen Produkten sonst üblich ist, besteht die neue Verpackung weit überwiegend aus transparentem Polypropylen, das sich hervorragend recyceln lässt. Für die herkömmlichen PET-Schalen dagegen gibt es bisher keinen industriellen Recyclingweg.
Zu 96 Prozent recyclingfähig – mit Zertifikat
Die neue Verpackung ist zu 96 Prozent recyclingfähig – das hat eine Zertifizierung durch das Institut cyclos-HTP ergeben. Bei der Entwicklung hat der Grüne Punkt unterstützt. „Die Rügenwalder Mühle setzt mit der neuen Verpackung Maßstäbe“, so Christina Schulz vom Grünen Punkt, die im Projekt beraten hat. „Mit der Verpackung schafft die Rügenwalder Mühle einen echten Mehrwert für die Kreislaufwirtschaft, denn aus der Polypropylen-Verpackung lassen sich hochwertige Regranulate gewinnen, die auch zur Herstellung von Verpackungen Verwendung finden können.“ Allerdings nicht für Lebensmittelverpackungen, denn das ist derzeit gesetzlich nicht erlaubt.
Letztlich wäre es natürlich wünschenswert, auch Rezyklate für die Verpackungen einzusetzen, doch das geht derzeit nur bei PET: „Recyceltes Material ist bei Lebensmittelverpackungen nur erlaubt, wenn nachweislich 95 Prozent des Rezyklates aus Lebensmittelkontaktmaterial bestehen“, so Claudia Hauschild. „Das geht nur mit PET aus Pfandflaschen. Doch davon gibt es viel zu wenig.“ Zudem wären die daraus etwa hergestellten PET-Schalen nicht recyclingfähig – eine Sackgasse, die die Rügenwalder Mühle vermeiden möchte.
Aus dem gleichen Grund setzt die Rügenwalder Mühle auch keine sogenannten Biokunststoffe ein: „Denn diese Verpackungen können nicht recycelt werden. In den Sortieranlagen werden sie nicht erkannt, sondern aussortiert und letztlich verbrannt.“ Christina Schulz lobt gerade diesen realistischen Blick auf Kunststoff: „Es ist sehr erfrischend, dass die Rügenwalder Mühle nicht auf Scheinlösungen setzt, die leider immer mehr um sich greifen. Es gibt keine einfachen Lösungen, auch wenn viele das versprechen. Umso hilfreicher ist das Engagement von Unternehmen wie der Rügenwalder Mühle.“
Eine Partnerschaft für die Nachhaltigkeit